Rathaus Korbach

  • Objektart: Öffentlicher Bau

  • Standort: Korbach

  • Baujahr Fertigstellung: 2022

  • Bauherr: Kreis- und Hansestadt Korbach

  • Architekten: ARGE agn heimspielarchitekten

  • Auszeichnung: Unter den letzten 4 Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur 2022

Der Neubau des Rathauses in Korbach ist ein Modellprojekt für Urban Mining. Das mittelalterliche Rathaus wurde saniert, der Erweiterungsbau aus den 1970er Jahren zurückgebaut und die Ressourcen beim Neubau wiederverwendet.

Insgesamt konnten 62 % des mineralischen Abbruchmaterials für den Neubau genutzt werden. Das sind mehr als 6.000 t. Von dem angefallenen Betonbruch wurden etwa 15 % hochwertig für neuen Beton wiederverwertet. Der Sichtbeton für die Fassade wurde mit mineralischen Rückbaumaterialien aus dem Tonziegelbruch des rückgebauten Nebengebäudes versetzt. Konnte das Betonrezyklat aufgrund fehlender Sortenreinheit nicht für das Tragwerk genutzt werden, wurde damit die Baugrube verfüllt.

Beim Neubau wurde auf eine spätere Rezyklierbarkeit geachtet, sodass am Ende des Lebenszyklus eine sortenreine Trennung der Materialien möglich ist. Es wurde auf Putz verzichtet und stattdessen mit hochwertig ausgeführtem Sichtbeton gearbeitet. Statt Verbundabdichtungen für die erdberührten Bauteile kam ein wasserundurchlässiger Beton zum Einsatz

Das Projekt wurde wissenschaftlich durch ein Forschungsteam unter Führung der Universität Kassel begleitet, dessen Arbeit vom Bund gefördert wurde. Der Neubau des Rathauses Korbach zählt zu den vier Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur 2022, der von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) verliehen wird.

Bildrechte: IZB Peter Schermuly (2) und Norbert Fiebig