Solardachziegel

Nicht jede/r Bauherr:in oder Immobilien-Besitzer:in möchte eine klassische Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Das hat im privaten Bereich oft mit dem Anspruch an eine gewisse Optik und Ästhetik zu tun. Aber auch bei notwendigen Dachsanierungen, beispielweise im Bereich denkmalgeschützter Gebäude kommen die großflächigen Solarpanele oft nicht in Betracht, sie würden die Erscheinung des geschützten Gebäudes zu sehr verändern. Gleichzeitig führen die Bundesländer nach und nach eine Solardachpflicht ein. Eine ästhetische Alternative ist erforderlich.

Verschiedene Dachziegelhersteller bieten daher Solardachziegel an und haben ihr Sortiment somit um eine echte Alternative zur oft unansehnlichen Photovoltaik-Anlage erweitert.

Ein Solardachziegel funktioniert dabei nach demselben Prinzip wie klassische PV-Module. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Solarzellen in den Dachziegeln eingearbeitet sind. Je nach Art nimmt die Fläche der Solarzellen einen Anteil von 70% bis 98 % der Gesamtfläche des Ziegels ein.

Solarkabel und Steckmodule liegen unter dem Ziegel, sodass diese gegen Witterungseinflüsse geschützt sind. Auch das Nachrüsten eines Dachs mit Solardachziegeln ist kein Problem. Originalziegel können einfach ersetzt werden. Die mechanische Dachlast wird dabei nicht erhöht. Da die Anlage modular aufgebaut ist, kann sie zudem jederzeit erweitert werden.

Solardachziegel kommen da zum Einsatz, wo man sich sonst gegen eine Solaranlage entscheiden würde. Damit leisten sie einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Verschiedene Faktoren machen Solardachziegel dabei besonders attraktiv:

• Angesichts möglicher Solardachpflichten vereinen Solardachziegel die Anforderungen an erneuerbare Energie mit dem ästhetischen Anspruch der Bauherr:innen.
• Solardachziegel können maximal in die Dachfläche integriert werden. Im Gegensatz zu großflächigen Aufdachanlagen können die Ziegel auch auf abgerundeten und verwinkelten Dächern Solarstrom produzieren.
• Gerade rote Solardachziegel sind insbesondere für den Denkmalschutz eine tolle Möglichkeit, unter Wahrung der schützenswerten Optik des Gebäudes, dennoch Strom auf dem Dach zu erzeugen. Aktuell schlägt der Denkmalschutz noch den Umweltschutz, was die Erklärung dafür ist, weshalb man in den Städten in exponierten Lagen keinerlei aufgeständerte PV-Module auf den Dächern sieht.
• Bei der Stromerzeugung liegen die Solardachziegel bei vergleichbaren Werten wie Solarpanele. Außerdem garantieren die meisten Hersteller eine Leistung vom mindesten 80 % nach 20 Jahren und gehen von einer Gesamtlebensdauer von 30 bis 40 Jahren aus.
• Darüber hinaus sind die meisten Solarziegel widerstandsfähiger als Standard-Aufdach-Solarmodule. Was die Langlebigkeit angeht, schneiden die Solarziegel damit sogar noch ein Stück besser ab als die Aufdach-Anlagen.
• Spannungen bis 120 Volt gelten als Kleinspannung. Solarziegel weisen einen niedrigeren Wert auf, damit sind sie gefahrlos verlegbar und stellen auch im Brandfall keine Gefahr dar.