Sieben Moislinge, Lübeck

  • Objektart: Geschosswohnungsbau (Neubau)

  • Standort: Lübeck

  • Planer: Architekturbüro Zastrow und Zastrow, Kiel

  • Bauherr: Grundstücksgesellschaft TRAVE mbH, Lübeck

  • Baujahr Fertigstellung: 2018

Hinweise zur Konstruktion

  • zweischaliger Ziegelmassivbau
  • Effizienzhaus nach EnEV 2016

Lübeck-Moisling ist ein Stadtteil im Südwesten der Hansestadt zwischen Trave und Elbe-Lübeck-Kanal. Der ehemals dörfliche Charakter ist heute geprägt durch Wohnblöcke aus den 1960er-Jahren. Angesichts gestiegener Ansprüche an Wohnkomfort und Wärmeschutz modernisieren Wohnungsunternehmen sukzessive diesen Bestand. Die Lübecker Grundstücks-Gesellschaft Trave mbH setzte am Schneewittchenweg auf Abriss statt Sanierung und schuf mit einem Neubau attraktiven Sozialwohnraum, der auch dem Einwohnerschwund in diesem Stadtteil entgegenwirkt.

Ungewöhnliche Gebäudeformen

Die sieben neuen Gebäude reihen sich locker entlang einer Achse in Nord-Süd-Richtung. Optisch stechen die wellenförmig angelegten Flachdächer sowie die beige-braune Ziegelverblendschale hervor. Drei viergeschossige Häuser innerhalb der ansonsten dreigeschossigen Gebäudereihe setzen am Anfang, in der Mitte und am Ende einen städtebaulichen Akzent.

Die viergeschossigen Gebäude sind für seniorengerechtes Wohnen ausgelegt. Für Familien mit bis zu vier Personen stehen die dreigeschossigen Gebäude zur Verfügung. Jede Wohneinheit verfügt über einen großzügig dimensionierten Balkon, im Erdgeschoss über eine Terrasse. Das Angebot reicht von Zweizimmerwohnungen mit 49 Quadratmetern bis zu Vierzimmerwohneinheiten mit bis zu 91 Quadratmetern. Insgesamt stehen 93 öffentlich geförderte Mietwohnungen zur Verfügung.

Zweischalige Ziegelkonstruktion

Zastrow Architekten planten aus bauphysikalischen, wirtschaftlichen und optischen Gründen mit einer zweischaligen Konstruktion aus Hintermauerziegeln, Verblendern und Kerndämmung. »Dieser Wandaufbau hat in Norddeutschland Tradition«, erklärt Peter Zastrow. Die Häuser erfüllen ohne zusätzliche Maßnahmen die verschärften Anforderungen der EnEV 2016. »Ein weiterer Pluspunkt sind die geringen Unterhaltskosten, die durch die Verblendschale gewährleistet werden«, betont Stefan Kofeldt, Technischer Leiter und Prokurist der Trave.

Fotos: LRZ / Christoph Große