Bürogebäude München-Gräfelfing

  • Objektart: Wirtschaftsbau

  • Standort: München-Gräfelfing

  • Baujahr Fertigstellung: 2021

  • Bauherr: Heinrich Nabholz KG, Gräfelfing

  • Architekten: Schwarz Architekturbüro, Architekt M.A. (TUM) Bernd-Simon Schwarz, Altdorf

  • Generalunternehmer und Verarbeiter Rohbau: C+P Schlüsselfertiges Bauen GmbH & Co. KG, Angelburg

In München-Gräfelfing hat das Architekturbüro Schwarz aus Nürnberg ein fünfgeschossiges Bürogebäude realisiert, das ohne Heizung und Klimaanlage auskommt und trotzdem ein ganzjährig behagliches Raumklima bietet. Vor allem die 65 cm dicken Außenwände aus zweischaligem Ziegelmauerwerk sorgen für konstant angenehme Raumtemperaturen von 22 bis 26 Grad Celsius  – ganz ohne Einsatz kostenintensiver Haustechnik.

Eine wichtige Voraussetzung für das Gebäudekonzept war die Schaffung eines großen, zusammenhängenden Raumes mit freier Luftzirkulation sowie steuerbaren, motorisierten Fensterklappen, die eine ausreichend hohe Frischluftzufuhr sicherstellen. An den mittig im Gebäude angeordneten Wandscheiben wurden zudem Überströmelemente aus Holz eingebaut, sodass trotz Abtrennung von Büroräumen eine dauerhafte Querlüftung bei gleichzeitiger Schallreduzierung möglich ist. So kann man leicht kleinere Büroeinheiten schaffen und dabei trotzdem die Luftzirkulation gewährleisten. Sollte der Bereich dann doch als Großraumbüro genutzt werden, dienen diese Elemente aus Holz als prägendes Gestaltungselement des Innenraums.

Zum ökologischen Anspruch des Projektes passte auch die Auswahl des Wandbaustoff-Lieferanten. Hier entschieden sich Planer und Bauherr für die niederbayerischen Ziegelwerke Leipfinger-Bader, deren mineralisch gefüllte Coriso-Mauerziegel am Standort in Mainburg-Puttenhausen (Landkreis Kelheim) hergestellt werden. Diese regionale Nähe war beim Büroprojekt in München-Gräfelfing ein weiterer Pluspunkt in puncto Nachhaltigkeit, da die Baustoffe nicht aufwendig über Ländergrenzen hinweg transportiert werden müssen, wie das beispielsweise bei Holz häufig der Fall ist.

Die Projektverantwortlichen gaben beim Energieverbrauch den Effizienzhausstandard 55 für Nichtwohngebäude vor. Statt energiezehrender Heiztechnik werden zur Erwärmung der Büroräume ausschließlich natürliche Quellen wie Körperwärme oder technische Gegenstände wie Lampen und PCs genutzt. Ihre Abwärme wird in den massiven Ziegelwänden zwischengespeichert und zeitverzögert an den Innenraum abgegeben. Ähnliches gilt aufgrund ihrer hohen Speicherkapazität für die 24 Zentimeter dicken Stahlbeton-Fertigteildecken mit ihrer Sichtbetonunterseite. Sie wirken in den Sommermonaten wie ein Kältespeicher und tragen so ebenfalls zur angenehmen Raumtemperatur bei.

Weitere Informationen finden Sie bei Schwarz Architekturbüro.

Bildrechte: Heiko Stahl