3D-Betondruck mit CO2-reduziertem Material

3. April 2024

Zementfreie Fertigteilhäuser mit 3D Druck, Laupheim, Röser GmbHQuelle: Röser GmbH

Was ist das Problem, mit dem ihr euch befasst? Worin besteht die Nachhaltigkeitsherausforderung?

Die Rohstoffe unserer Erde sind endlich. Daher stellt die Rohstoffverknappung eine der dringlichsten Herausforderungen dar, mit welcher die Baubranche konfrontiert ist. Hinzukommen Wohnungs- und Fachkräftemangel in Deutschland. Wir sind ein Zuwanderungsland mit kontinuierlich steigender Einwohnerzahl. Somit steigt auch der Bedarf an erforderlichem Wohnraum. Gleichzeitig herrscht auf den Baustellen Fachkräftemangel. Eine weitere Herausforderung ist der hohe CO2-Fußabdruck der Baubranche.

Die Röser GmbH sieht den 3D-Betondruck zur Herstellung von Betonfertigteilen als eine Möglichkeit, den aktuellen Herausforderungen der Bauwirtschaft zu begegnen.

Röser GmbH Marcel FördererQuelle: Röser GmbH

„Der 3D-Betondruck ist weit mehr als eine Möglichkeit zur Erstellung formfreier Gebäude- und Freiraumelemente. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, welcher Lösungen für die Herausforderungen am Bau liefert.“

Marcel Förderer

Technik & Entwicklung, Röser GmbH

Was ist euer Lösungsansatz / die Innovation?

Neben geschwungenen Freiformen kann der 3D-Betondrucker gezielt Material einbringen, je nach statischer Anforderung des Bauteils. So wird aufgrund von technisch vereinfachter Umsetzung ein Mehrbedarf an Material vermieden. Bei verschiedenen Referenzprojekten konnte der Materialbedarf mit dem 3D-Betondrucker um 2/3 reduziert werden, im Vergleich zur konventionellen Herstellung.

Neben einer signifikanten Materialreduktion in der Herstellung stehen zudem auch alternative Materialrezepturen zur Verfügung, welche mithilfe des 3D-Druckers verarbeitet werden können. Regional verfügbar ist der spezielle 3D-Trockenmörtel MC-PowerPrint GeCO², welcher alternativ zum Zement, ein additiviertes System aus Hüttensand und Flugasche einsetzt und 70% weniger CO2-Emmisionen verursacht.

Die Recycelbarkeit des alternativen Mörtels, dessen CO2-reduzierte Materialformel und der gezielte Materialeinsatz je nach statischem Erfordernis erzeugen ein rundum nachhaltiges Produktionskonzept für besonders variable und unterschiedlich geformte großformatige Bauteile.

Eine moderne Fertigungstechnik wie der 3D-Betondruck, bei der die Planung komplett modellbasiert ausgeführt wird und die Herstellung nach Abschluss der Planung automatisiert abläuft, beschränkt die menschliche Arbeitskraft während der Fertigung auf überwachende Tätigkeiten und reduziert körperlich schwere Arbeiten auf der Baustelle auf ein Minimum. Es bündelt den Großteil der Arbeitsleistung im Büro und wirkt dem Fachkräftemangel auf der Baustelle entgegen.

Mit dem 3D-Druck lässt sich ein geplantes Bauwerk beliebig oft reproduzieren. Konkret bedeutet dies, dass eine fertig geplante Druckdatei in jeden Drucker weltweit (welcher dasselbe Dateiformat verarbeiten kann) gegeben und somit beliebig oft reproduziert werden kann.

Was ist der Impact?

Der 3D-Druck vereint den BIM Ansatz und eine material- und rohstoffschonende Herstellungsmethode. In ausgewählten Referenzobjekten konnte der Materialbedarf um 2/3 reduziert werden. Durch den Einsatz eines alternativen Mörtels mit CO2-reduzierter Materialformel werden 70% weniger CO2-Emmisionen verursacht.

Die automatisierte Fertigung beim 3D-Druck reduziert körperlich schwere Arbeiten auf ein Minimum. Fertig geplante Bauwerke können weltweit beliebig oft reproduziert werden. Somit lassen sich die Herausforderungen des Wohnungs- und Fachkräftemangels sowie der Rohstoffverknappung bekämpfen.

  • Zementfreie Fertigteilhäuser mit 3D Druck, Laupheim, Röser GmbHQuelle: Röser GmbH
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  • Zementfreie Fertigteilhäuser mit 3D Druck, Laupheim, MENSE UND KORTEQuelle: MENSE UND KORTE
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Weitere Infos auf der Website von Röser

Röser GmbH
Beatrix Immig

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Beatrix Immig

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