Parlamentarischer Staatssekretär Sören Bartol besucht Baustelle EDGE Friedrichspark
20. November 2024
Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, informierte sich heute auf der Baustelle EDGE Friedrichspark über den Einsatz neuer Baumaterialien- und -technologien, die das ambitionierte Ziel eines CO₂-neutralen Gebäudes von der Grundsteinlegung bis zum Betrieb ermöglichen. Im Herzen von Friedrichshain-Kreuzberg entsteht im Auftrag des Projektentwicklers Edge auf einer Fläche von 39.000 Quadratmetern ein hochmoderner Bürokomplex, der die nachhaltige und städtebauliche Weiterentwicklung des Quartiers rund um den Ostbahnhof vorantreiben wird. Die Vorzertifizierung DGNB Core & Shell Platinum wurde bereits erreicht; das Vorzertifikat WELL Core & Shell Platinum folgt nächstes Jahr. Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2026 geplant.
Der Projektentwickler Edge hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt und ZÜBLIN als Generalunternehmer mit der baulichen Umsetzung beauftragt. EDGE Friedrichspark soll CO₂-neutral betrieben werden und wird daher mit einem vollständig grünen Energiekonzept ausgestattet. Herzstück dieses Konzepts ist ein innovatives Eisspeichersystem, das in Kombination mit Wärmepumpen und Photovoltaik (PV) auf den Dächern eine effiziente Energieversorgung ermöglicht. Der Eisspeicher ist ein äußerst verlustarmer Latentwärmespeicher, der Wärme bzw. Kälte saisonal (vom Sommer in den Winter, vom Winter in den Sommer) speichert und bei Bedarf mithilfe einer Wärmepumpe zur Verfügung stellt. Die Technologie ist ohne Umweltrisiken umsetzbar: Als Speichermedium wird reines Wasser genutzt, womit selbst ein Einsatz in Wasserschutzgebieten problemlos möglich ist. Durch den oberflächennahen Speicher entfallen Erdbohrungen.
Zudem zeichnet sich das Projekt EDGE Friedrichspark durch innovative Bauverfahren aus, die den Materialeinsatz reduzieren und zugleich die bauliche Qualität steigern. Für die Deckenkonstruktionen des Bürokomplexes wurden rund 100.000 Hohlkörper-Elemente eingesetzt. Diese Elemente bestehen aus recyceltem Kunststoff und senken den Betonbedarf erheblich, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Durch ihren Einsatz konnten so rund 8 % Beton eingespart werden. Des Weiteren wurde im Rahmen des Bauprojekts EDGE Friedrichspark erstmals großflächig der nachhaltige Zement „naturecem65“ verwendet. Dieser enthält nur 30 % Klinker und reduziert den CO₂-Fußabdruck damit um 60 %. Das Substitut Kalksteinmehl anstatt CO₂-intensivem Zementklinker ermöglicht erhebliche Emissionseinsparungen.
„Als Bundesbauministerium stärken wir bezahlbares und nachhaltiges Bauen sowie den Einsatz neuer Technologien und umweltfreundlicher Materialien. Daran führt auch kein Weg vorbei. Der Gebäudebereich in Deutschland ist für rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In die Bilanz zahlen nicht nur die Nutzung und der Betrieb ein, sondern auch die Emissionen der Herstellung und Errichtung samt des CO2-Fußabdrucks der eingesetzten Baumaterialien. Jedes Gebäude, das mit einem innovativen Energiekonzept geplant und ressourceneffizient gebaut wird, kann deshalb ein Vorbild für andere Projekte sein. Der EDGE-Friedrichspark vereint Konzepte zu einer nachhaltigen Energieversorgung mit neuen Baustoffen, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen. So entsteht in Berlin ein Bürokomplex mit guter Verkehrsanbindung und guter CO2-Bilanz“, betont der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol.
„Wir bauen Gebäude für eine bessere Zukunft, die den höchsten Standards für Klimaneutralität, Energieeffizienz und Wohlbefinden entsprechen“, sagt Coen van Oostrom, Gründer und CEO von Edge. „Unsere zukunftsweisenden Gebäude schonen nicht nur Ressourcen und reduzieren den CO2-Ausstoß massiv, sondern bieten den Menschen auch ein gesünderes und inspirierenderes Umfeld. Gemeinsam mit unserem starken Partner Züblin setzen wir mit EDGE Friedrichspark einen neuen Maßstab für Bürogebäude in Berlin. Damit bieten wir Mietern, die sowohl für ihre Mitarbeiter als auch für den Klimaschutz das Beste suchen, adäquate Flächen in zentraler Lage. Wir sind überzeugt, dass diese auf große Nachfrage stoßen werden.“
„Projekte wie EDGE Friedrichspark zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial der moderne Hochbau für die Energiewende birgt. Gemeinsam mit starken Partnern und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit setzen wir hier ein Zeichen für die Zukunft des Bauens“, lobt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB).
„Die Zusammenarbeit mit Edge ist für uns ein wichtiger Schritt, um nachhaltiges Bauen voranzutreiben. Das innovative Eisspeichersystem und die Hohlkörper-Elemente sind nur zwei Beispiele für den Einsatz fortschrittlicher Technologien, die unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität in der Stadt verbessern“, erklärt Niklot von Bülow, technischer Direktionsleiter von ZÜBLIN. „Gemeinsam mit unseren Partnern freuen wir uns, dieses zukunftsträchtige Projekt Realität werden zu lassen und neue Standards für ressourcenschonendes Bauen zu setzen.“
Thomas Zawalski, Geschäftsführer des solid UNIT e.V., betont die Bedeutung des Projekts für die Branche: „Als Netzwerk für klimaneutrales Bauen bringen wir Vertreter*innen der Bauwirtschaft, Baustoffindustrie, Wissenschaft und Start-ups zusammen, um den Klimaschutz im Massivbau voranzutreiben. EDGE Friedrichspark zeigt eindrücklich, was alles möglich ist, wenn starke Partner zusammenkommen.“